Walther Funk

fr. Reichswirtschaftsminister

* 18. August 1890 Trakehnen

† 31. Mai 1960 Düsseldorf

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 32/1960

vom 1. August 1960

Wirken

Walther Funk wurde am 18. Aug. 1890 in Trakehnen/Ostpreußen geboren. Er besuchte das Gymnasium in Insterburg und studierte dann in Leipzig Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft mit dem Ziel, Handelsjournalist zu werden. Als Leiter des Handelsteiles der "Berliner Börsenzeitung" wirkte er im Jahre 1923 für die Beendigung der Inflation und für die Stabilisierung der deutschen Währung.

Bald darauf schloß sich F. dem Nationalsozialismus an und machte rasch Karriere. Er wurde in die "Reichsleitung" der Partei berufen und fungierte seit 1931 als "persönlicher Wirtschaftsbeauftragter" Hitlers. Im Jan. 1933 wurde er Pressechef der Reichsregierung und Staatssekretär in Goebbels eben geschaffenem Propagandaministerium. Die Aufgabe des neuen Reichspressechefs bestand darin, die Kritik der Oppositionspresse zu unterbinden und die Gleichschaltung der Presse vorzubereiten. Den ausländischen Journalisten, die sich in der Zeit der Machtergreifung der Nationalsozialisten und insbesondere während des Reichstagsbrandes in Berlin aufhielten, ist das massive Verfahren in Erinnerung, mit dem er auch die ausländische Presse einzuschüchtern versuchte. Am Tage nach dem Reichstagsbrand machte Funk den versammelten Auslandskorrespondenten heftige Vorwürfe wegen der Kritik, die sie an der amtlichen Darstellung des ...